ChemCyclingTM ist der Name eines Projekts der BASF zum chemischen Recycling. Ziel des Projekts ist es, aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen Hochleistungsprodukte im industriellen Maßstab für unsere Kunden herzustellen.
BASF arbeitet mit Technologiepartnern zusammen, die Kunststoffabfälle (z.B. gebrauchte Reifen oder Matratzen) mit Hilfe eines thermochemischen Verfahrens, der Pyrolyse, in Sekundärrohstoffe (Pyrolyseöl) umwandeln. Dieses Öl können wir am Anfang der Wertschöpfungskette in den Produktionsverbund der BASF einspeisen und so fossile Ressourcen einsparen.
Beim chemischen Recycling werden die Polymerketten der Kunststoffe chemisch in Grundbausteine zerlegt, die von der chemischen Industrie als Rohstoffe verwendet werden können (z. B. Synthesegas, Pyrolyseöl, Monomere), aus denen dann Produkte in der gleichen Qualität wie aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden können. Das bedeutet, dass sie zum Beispiel für medizinische Anwendungen oder Anwendungen mit Lebensmittelkontakt verwendet werden können.
Grundsätzlich kann chemisches Recycling andere Kunststoffabfallströme verwerten als das werkstoffliche Recycling und ist daher ein sinnvolles, ergänzendes Verfahren für Kunststoffabfälle, die aus technologischen, wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen nicht werkstofflich recycelt werden können.
Mit dem ChemCyclingTM Projekt wollen wir einen Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe leisten. Es kann zu höheren Recyclingraten führen und dazu beitragen, dass weniger Kunststoffabfälle verbrannt oder deponiert werden müssen.
Durch die Verwendung von recycelten Rohstoffen können wir außerdem fossile Ressourcen ersetzen und im Vergleich zur herkömmlichen Kunststoffproduktion CO2-Emissionen einsparen.
Im Vergleich zur Verbrennung spart die Pyrolyse von Kunststoffabfällen 50% der Emissionen ein.





Erfolg der Maßnahme
Der Green Deal der EU enthält einen ehrgeizigen Fahrplan für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft in der EU bis 2050. Chemisches Recycling kann wesentlich dazu beitragen, indem Abfälle wieder in wertvolle Rohstoffe umgewandelt und so im Kreislauf gehalten werden. Zudem werden Kohlenstoffemissionen durch eine Reduktion der Verbrennung und durch die Entkopplung der Herstellung neuer Kunststoffe von fossilen Rohstoffen drastisch gesenkt. Das chemische Recycling kann wirksam dazu beitragen, die Recyclingraten zu erhöhen, um beispielsweise die EU-Ziele für das Recycling von Kunststoffverpackungen von 50 % bis 2025 und 55 % bis 2030 zu erreichen.
Eine von Sphera im Auftrag der BASF durchgeführte Lebenszyklusanalyse (LCA), die von drei unabhängigen Experten überprüft wurde, kommt zu dem eindeutigen Ergebnis, dass beim chemischen Recycling (genauer: Pyrolyse) von gemischten Kunststoffabfällen 50 Prozent weniger CO2 ausgestoßen wird als bei der Verbrennung dieser Abfälle.